Zum Lachen oder Weinen? Eisenbahngeschichten

An Weihnachten besuchten uns unsere Enkelinnen und erzählten uns ihre Erlebnisse während ihrer Bahnfahrten.
Eine Enkelin fuhr mit der Bahn von Koblenz; sie wollte abends nach Schleswig. In Kassel blieb die Bahn stehen, keine Informationen, es ging nicht weiter. Einige besorgten sich ein Taxi, um ein Stück weiter nach Norden zu kommen. Bei Hannover an einer Raststätte stand ihre Schwester aus Struxdorf, um sie nach Hause zu holen. Es stiegen vier Personen ein, eine wurde bis Hamburg mitgenommen, die anderen zwei Personen kamen aus Amerika und wollten in Dänemark (Heimatland) das Weihnachtsfest feiern. Sie fuhren bis Schleswig zum Bahnhof mit und mussten dort noch einige Stunden warten, bis die Bahn nach Dänemark fuhr. Es war spät in der Nacht, als die Schwestern endlich in Struxdorf landeten.
Die andere Bahnfahrt ging von Leipzig nach Erfurt. Eine junge Sportgruppe fuhr mit der Regionalbahn zurück nach Erfurt. Alle hatten gut gegessen und getrunken. Plötzlich meldete sich bei einigen die Blase. Wohin? Leider war die Toilette kaputt. Man konnte sie nicht benutzen. Was nun ? Nach einer Weile kam eine Durchsage: „Wir halten gleich neben einer anderen Bahn. Dort gibt es eine funktionierende Toilette.“ Die Bahnbegleiterin zählte die jeweiligen Personen und sorgte dafür, dass alle wieder an Bord waren und die Fahrt weitergehen konnte. Dann gab es noch eine Durchsage: Wer nochmal eine Toilette brauchen würde, solle sich bitte melden. Sie würden jetzt durch eine einsame Gegend fahren, wo auch ein paar Büsche wären. Bei Bedarf würde die Bahn nochmal anhalten.
Und noch eine Lachgeschichte: Als ich ein junges Mädchen war, fuhr ich mit unserer Kleinbahn nach Schleswig. Als ich zurück wollte, standen zwei Triebwagen am Kreisbahnhof. Ich schaute nicht richtig hin und stieg in den Zug nach Süderbrarup und nicht nach Satrup. Kurz vor Triangel stellte ich es fest und ging zum Schaffner. „Och“, sagte er, „Dat is nich so schlimm, wi holn bi Triangel an, un denn stichst du in de annere Zuch.“ Das geschah 1955, aber siehe: Es gibt heute auch noch lustige Bahngeschichten.
Gerda Zielke

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