Insgesamt waren im diesjährigem Sommerlager 250 Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus ganz Schleswig-Holstein auf den Spuren von Pippi Langstrumpf in Blidingsholms Gård, 362 96 Ryd (Schweden) unterwegs.
Die Fahrtengemeinschaft mit den Stämmen Angeln-Süd, Schobüll, Friedrichstadt, Oldensworth, Albersdorf, Ascheberg, Zarpen und Heiligenhafen teilten sich für den Transport der Ausrüstung einen 40-Tonner. Gemietet wurde dieser über die Spedition von Kay Schultz aus Eggebek. Mit den Kosten kommt
die Spedition Schultz den Pfadfindern entgegen; das ist deren Unterstützung für die Pfadfinder und Pfadfinderinnen.
In das Lager selbst reisten neben Ina Voigt-Schöpel als Gemeindepädagogin noch drei weitere hauptamtliche Mitarbeitende mit. Der Rest waren alles ehrenamtliche Helfende.
In das Aufgabengebiet von Ina fallen u.a. die Planung der kompletten Logistik, das Angebote-Einholen und die Anfragen bei den Zeltplätzen. Diese Anfragen wurden teilweise schon zwei bis drei Jahre im Voraus abgewickelt. Je nachdem, wohin die Reise gehen soll.
Die Erkundungstour für das diesjährige Sommerlager erfolgte letztes Jahr im September 2023. Hier haben sich Ina und Pastor Jan Philipp Strelow Plätze in Schweden und Dänemark angeschaut. Bei der Auswahl des Zeltplatzes gab es einige Dinge zu beachten. So z.B. wie die Beschaffenheit des Untergrundes ist, ob Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind und Ärzte/Krankenhäuser.
Die Auswahl für das Sommerlager 2024 wurde im Anschluss gemeinsam mit den Jugendlichen entschieden.
Daraufhin begann die Planung. Von November 2023 bis ca. Anfang Januar 2024 holte Ina Voigt-Schöpel Kostenvoranschläge ein. Welche Stämme kommen mit? Wie viele Pfadis sind dabei? All diese Informationen sind notwendig, um entsprechend kalkulieren zu können.
Die Vorgespräche mit allen Stammesleitern (ehrenamtlich und hauptamtlich) finden seit Corona per Videokonferenz über ZOOM statt.
Vor den Osterferien trafen sich ca. 30 Jugendliche (ehrenamtliche Helfer und Helferinnen) und die Hauptamtlichen in Ascheberg. Hier im Lager wurde das Sommerlager inhaltlich geplant. Das Thema stand bereits fest: Auf den Spuren von Pippi Langstrumpf. Es wurde ein Theaterstück über Pippi geschrieben und einstudiert, die Olympiade geplant und der Markt, sowie Gottesdienste vorbereitet usw.
Danach überlegten die einzelnen Stämme, ob separat noch z.B. AGs oder Handwerk stattfinden /angeboten werden sollten.
Es wird ein buntes Programm vorbereitet, mit Spaß und Action, aber auch ruhigeren Elementen. Gefeiert wurden, wie immer, vier Gottesdienste. Als Besonderheit hatten sich in diesem Jahr zwei jugendliche Pfadfinder im Sommerlager taufen lassen.
Zwei Monate vor Abfahrt wurde geschaut, wie viele Zelte (Koten und Jurten) benötigt werden. Sind diese alle heil? Im Notfall nähte Ina Voigt-Schöpel die Zelte selbst mit ihrer Nähmaschine. Bei größeren Schäden müssten diese zur Reparatur gebracht werden.
Ca. zwei Wochen vor Abfahrt packten vier Helfende alles zusammen, was für das Lager benötigt wird. Dieses Mal wurde sogleich eine komplette Bestandsaufnahme vorgenommen.
Sonntags wurde die Ausrüstung u.ä. vom Dachboden des Gemeindehauses nach unten gebracht und den Donnerstag vor Fahrtbeginn innerhalb von 1,5 Stunden auf den bereitstehenden 40-Tonner geladen. Um später das Eigentum der einzelnen Stämme unterscheiden zu können, ist vom Stamm Angeln-Süd alles mit gelb gekennzeichnet. Böklund hat die Farbe Pink. Der Voraustrupp mit ca. 80 Helfenden startete am Freitag mit VW-Bussen. 18 Freiwillige fuhren bereits am Donnerstag los, um beim Abladen des LKW zu helfen.
Der Voraustrupp war für den Aufbau des Lagers verantwortlich. Dieser erfolgte in Abstimmung mit dem Lagervogt. Er koordinierte die Platzverteilung bzw. den Lageraufbau.
Ascheberg stellte in diesem Jahr das Küchenzelt; Angeln-Süd das Bürozelt. Im Bürozelt wurden schon während des laufenden Sommerlagers Rechnungen beglichen, wie z.B. Lebensmittel, Kanu-Leihkosten oder die Reparatur eines defekten Autorreifens. Hier hatten die Verantwortlichen sogleich eine Übersicht über die gesamten Kosten des Lagers.
Die Küche während des Sommerlagers wurde ebenfalls ehrenamtlich geführt. Es gab einen Küchenverantwortlichen und sieben weitere Helfende. Es sind manchmal Elternteile von Pfadis oder Ehrenamtliche, die Lust haben, die Pfadfinder und Pfadfinderinnen zu unterstützen.
Lebensmittel wie Dauerwahren wurden im Vorwege auf dem 40-Tonner mitgenommen. Frischwahren wurden vor Ort gekauft, wie auch die ca. 600 Brötchen jeden Morgen! In diesem Fall wurde natürlich im Voraus angefragt, welcher Bäcker diese Kapazitäten hat und entsprechend leisten kann. Für die Beschaffung von frischen Lebensmitteln oder z.B. Gasflaschen gab es ein Einkaufsteam. Dieses wurde bekleidet von zwei jungen Männern, die vor Ort dafür Sorge trugen, dass alles besorgt wurde.
Die Mitarbeitenden des Küchenzeltes waren morgens ab 7:30 Uhr beschäftigt. Hier wurden die Schalen für die einzelnen Stämme zusammengestellt. Kakao, Brötchen, Aufschnitt. Die Stämme holten sich das Essen beim Küchenzelt ab. Frühstück gab es um 8:30 Uhr. Angeln-Süd isst zusammen, bis die Tafel aufgehoben ist. Für das Spülen seines Geschirrs war jeder Pfadfinder selbst verantwortlich.
Das Mittagessen (12:30 Uhr) und das Abendessen (18:30 Uhr) nahm die Fahrtengemeinschaft zusammen ein.
Für dieses Jahr waren die Buskosten der teuerste Punkt. 150 Pfadfinder und Pfadfinderinnen sind sonntags mit dem Bus von Schleswig-Holstein nach Schweden gereist. Die anderen 98 Pfadis sind im Vorauskommando mit VW-Bussen gefahren. Diese wurden vor Ort benötigt, um mobil zu sein, denn die Reisebusse blieben natürlich nicht dort.
Aufgrund der zu erwartenden höheren Kosten haben die Pfadfinder beim Böklunder Weihnachtsfest und beim Bosseln der Gemeinde Struxdorf unterstützt. Hier gab es jeweils einen Zuschuss für die Kasse. Auch Spenden wurden in einigen Dörfern gesammelt, damit dieses Sommerlager stattfinden konnte. Auch Stiftungen wurden angefragt
Ina Voigt-Schöpel betont noch einmal, dass das Lager zusammen gestaltet wird; als Team. Ab acht Jahren darf jede(r) mitfahren. Gefahren wird als Pfadfindergemeinschaft und je nach Alter und Wunsch kann jede(r) so viel Verantwortung übernehmen, wie er/sie möchte, bis hin zum Mitarbeitenden.
Gearbeitet wird mit einem Schutzkonzept: die Grenzen aller sollen respektiert werden!
Noch in diesem Monat wird Ina sich mit Unterstützung auf die Suche machen, wo die Sommerlager 2025 und 2026 stattfinden werden. Wohin hat sie aber noch nicht verraten.
Stefanie Walter