Wenn man durch unsere Dörfer fährt , sieht man oft eine leere Bank stehen. Dann denke ich bei mir: Wie soll das wohl gehen? Setzt man sich einfach auf die Bank und wartet ? Ich kann es mir kaum vorstellen, denn wer will wohl per Anhalter fahren? Wie gut habe ich es doch, steige in mein Auto und kann alle Sachen selbst erledigen . Früher hatten die alten Damen keinen Führerschein. Wir sorgten für unsere Eltern.
ber es gab auch Alleinstehende in Schnarup Thumby, für die sorgten viele Jahre Christine (genannt Tiede) Jeß oder ihr Ehemann Willi. Das Ehepaar betrieb viele Jahre ein Fuhrgeschäft. Bevor es einen Bus gab, wurden die Menschen in Lastwagen transportiert. Auf der Ladefläche standen einfache Holzbänke. Ich durfte mit meiner Oma so eine Tour von Thumby bis Bistoft machen. Eine Schwester meiner Oma wohnte in Frörupfeld; dahin ging es dann zu Fuß. Der Fuhrbetrieb war sehr rege. Es war was los in Thumby. Später gab es auch Busse, die regelmäßig nach Süderbrarup und Schleswig fuhren. Manchmal ging es auch nach Flensburg. So war das Fortkommen aus unseren Dörfern gesichert. Später kam ein Kleinbus hinzu; er beförderte die Kinder zur Schule nach Satrup. Inzwischen gab es viele Privatautos, aber auch viele Alleinstehende, die kein Auto hatten. Sie konnten sich bei Jeß anmelden und gerne mit nach Schleswig oder in andere Orte fahren. Viele Jahre gab es bis in die achtziger Jahre eine Mitfahrbank im Kleinbus von Christine und Willi Jess. Das war eine feine Sache! Das Foto zeigt Tiede Jess mit Kleinbus und Fahrgästen in den 50er Jahren.
Gerda Zielke
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