Volles Haus zur Premiere der Thumbyer Theaterspeelers: Ehefrau für drei Taler verkauft

Es war schon eine besondere Premierenatmosphäre, die beim jüngsten Theaterstück der Thumbyer Theaterspeeler den Dörpskrog „Zur Kastanie“ von Schnarup-Thumby flutete. Die Nachfrage der Zuschauer war so groß, dass mit Sitzmöglichkeiten aus dem Arsenal nachgestühlt werden musste. Dabei handelte es sich sogar um eine „unechte“ Premiere. Denn vor fünfzig Jahren war dieses Stück bereits zum ersten Mal an dieser Stelle aufgeführt worden. Und es gab auch Zuschauer, die damals bereits mitgespielt hatten und heute das Geschehen auf der Bühne verfolgten. Spektakulärste „Doppelbesetzung“ ist Jann Rothberg, der damals als Schauspieler und heute als Regisseur mitwirkte. Er gab auch die Einführung in das Stück.
„Köfft is köfft“ beruht auf einer walisischen Geschichte. Sie spielt in der Küche eines kleinen, beschaulichen Dorfes in Angeln. Chefin dieser liebevoll ausdekorierten Kulisse ist Elli (Manon Beck, Bild: 3. v. r.). Sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben und ist grundsätzlich pragmatisch eingestellt. Nur als sie erfährt, dass ihr Mann sie für drei Taler verkauft hat, fährt sie aus der Haut. Und dann spielt sie die beleidigte aber gleichzeitig auf ihr Wohl bedachte Ehefrau, dass man wirklich nicht mit ihr verheiratet sein möchte. Ihr etwas vertrottelt wirkender Mann Hannes (Volker Ohlsen, Bild: 3. v. l.) hat dieses Geschäft angeregt, hat aber wenig darunter zu leiden. Da trifft es den Käufer Jakob Nehrig (Gerhard Wundram, Bild: 2. v. r.) wesentlich härter. Der steife, aber reiche Unsympath wird von Elli stark in die Pflicht genommen. Und er muss etliche Federn lassen, bevor die Auflösung der Geschichte kommt. Mit Sandra Hansen (Bild: ganz links), Alke Brinkmann (2. v. l.) und Wiebke Möller (ganz rechts) sind auch die Nebenrollen der Dorftratschen in Originalkostümen hervorragend besetzt.
Das Publikum bedankte sich mit Szenenapplaus für die vollständig in Plattdeutsch ausgeführten spritzigen Dialoge und füllte den Sammelhut überwiegend mit Scheinen. Dessen Inhalt kommt nach mehreren Benefizvorstellungen diesmal der Theatergruppe selber zugute.
Weitere Aufführungen finden in Satrup, Langballig und Ausacker statt.
Claus Kuhl

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